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Branitzer Baumuniversität

Vor 175 Jahren schuf der berühmte Gartenfürst Hermann von Pückler (1785-1871) „aus der Wüste eine Oase“, den Branitzer Park, der sein geniales Alterswerk ist. Karger Sandboden und eine schlechte Wasserversorgung boten widrige Ausgangsbedingungen. Nur mit Hilfe der sogenannten Baumuniversität (Baumschule zur Erziehung größerer Bäume und besonderer Solitärgehölze) konnte dieses Unterfangen gelingen.

Es entstand eine Gartenanlage von 600 ha Größe, die heute zu den herausragendsten Mitteleuropas zählt.

Doch die grüne Oase im märkischen Sand ist in Gefahr. Die Auswirkungen des Klimawandels sind inzwischen deutlicher denn je spür- und sichtbar. Charakteristische Parkbilder verändern sich dramatisch schnell. Viel zu geringe Niederschlagsmengen, langanhaltende heiße Temperaturen im Sommer und zu milde Winter schwächen die Gehölze und begünstigen darüber hinaus die Verbreitung von Schädlingen.

Die Zukunft der Gehölzbestände liegt vor allem in der Etablierung von Arten und Sorten, die einerseits den künftigen klimatischen Verhältnissen angepasst sind, andererseits das Erscheinungsbild der Anlage durch ihre Wuchseigenschaften nicht verfälschen. Durch die richtungsweisende Wiederbelebung der Baumuniversität im Jahr 2011 konnten wertvolle Gehölze genetisch-identisch (durch Veredelung, Wurzelschößlinge und In-vitro-Kultur) vermehrt und somit für das Gartendenkmal bewahrt werden.

Nach zehn Jahren praktischer Arbeit soll nun eine neue Phase beginnen. Ziel ist es, die Branitzer Baumuniversität als ein Kompetenzzentrum für Deutschlands historische Gärten im Klimawandel auszubauen. Es ist geplant, in einem breiten Bündnis der deutschen Schlossgärten und in Zusammenarbeit mit den Verbänden für Gartenbau, Landschaftsgestaltung, Baumschulwesen sowie dem Helmholtz GeoForschungszentrum Potsdam am Projekt zu arbeiten.

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